Der Sehnenschaden beim Pferd gehört wohl mit zu den häufigsten Verletzungen des Bewegungsapparates.
Besonders die Rückfallquote ist in diesem Bereich extrem hoch. Man fragt sich, warum das so ist? Meist wird dies damit begründet, dass die Sehne ja sowieso schon geschädigt sei. Es ist natürlich richtig, dass das Narbengewebe, das sich gebildet hat, in der Struktur wesentlich schwächer ist, aber das häufige „Wiederaufflammen“ bei Sehnenerkrankungen hat noch einen anderen Grund.
Sehnen sind die Ausläufer der Muskeln. Mit den Sehnenansätzen sind die Muskeln mit dem Skelett, sprich Knochen verbunden. Muskeln haben eine enorme Dehnfähigkeit, sprich nahezu 90 %, Sehnen dagegen können sich nur minimal dehnen, (maximale Dehnfähigkeit der Sehnen: nur 10 %). Der Muskel gleicht hier also sehr viel aus. Wird ein Pferd falsch trainiert können Muskelverspannungen auftreten, der Muskel oder die Muskeln, die betroffen sind, können sich nicht mehr so stark dehnen, folglich kann mehr Zug auf die Sehnenendstücke erfolgen. Nachdem sich die Sehnen nicht so stark dehnen können, wird das Sehnengewebe überdehnt oder reisst sogar im Bedarfsfall.
Wichtig zur Vermeidung von einem Sehnenschaden beim Pferd ist daher immer eine gute und angemessen trainierte Muskulatur. Verspannte Muskeln können übrigens auch durch falsche und nicht passende Ausrüstungsgegenstände entstehen, z.B. ein unpassender Sattel, unpassende Pferdedecken etc. Kontrollieren Sie daher bitte immer in regelmäßigen Abständen diese Ausrüstungsgegenstände für Ihr Pferd.
Schulmedizinisch werden Sehnenerkrankungen und in Folge der Sehnenschaden am Pferd, beispielsweise am Fesselträger oder der tiefen oder oberflächlichen Beugesehne meist nur am Ort des Geschehens behandelt. In den seltensten Fällen wird die dazuhörige Muskulatur mit untersucht. Dies ist ein wesentlicher Grund für die hohe Rückfallquote. Eine ganzheitliche Behandlung, die die obigen Faktoren, d.h. die dazuhörigen Muskelgruppen mit einbezieht, könnte hier eine deutliche Besserung geben. Der zusätzliche Einsatz eines Pferde-Osteopathen, eines Pferdephysiotherapeuten oder Pferde-Akupunkteurs ist hier sehr hilfreich.
Bei einem frischen Sehnenschaden ist das Gewebe meist erwärmt. Häufig wird hier eine Kühlung durch Kühlgamaschen oder einen kalten Wasserschlauch empfohlen. Bei einem älteren Sehnenschaden empfiehlt der Tierarzt meist eine Wärmebehandlung. Hiefür eignen sich am besten Stallgamaschen mit Ceramic Energy Innenfutter. Es handelt sich hierbei um sogenannte Infrarot-Textilien für Pferde. Es empfiehlt sich die Wärmetherapie während der Ruhephase durchzuführen.